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Carcross Reisebericht

Carcross Reisebericht

60° 10′ N, 134° 42′ W

Carcross – Zwischenstopp auf dem Weg nach Alaska

Wir haben gut geschlafen, obwohl es nachts kühl war. Gestärkt vom Frühstück starten wir unsere Fahrt auf dem South Klondike Highway, der in Richtung Skagway, Alaska führt. Unser Tagesziel ist Carcross, das eineinhalb Autostunden südlich von Whitehorse liegt. Mittlerweile werden die riesigen Ausmaße dieses Landes erkennbar. Das Gebiet des Yukon Territorium ist größer als Deutschland, Belgien, Dänemark und

die Niederlande zusammen und fast menschenleer. „Canadas True North“, der wahre Norden Kanadas wird diese Region auch gerne genannt. Näher kann man der Wildnis nicht sein. Links und rechts der Straße sieht alles noch so ursprünglich aus. Nichts als Berge und Wälder, selten kommt uns ein Fahrzeug entgegen. 23° Grad zeigt das Thermometer des Truck-Campers heute an. Es ist kaum vorstellbar, dass hier schon bald wieder der erste Schnee fallen wird.

Emerald Lake – paddeln auf Yukons magischen See

Unterwegs folgt ein Fotostopp am Emerald Lake, dessen leuchtende Farbe uns schon von weiten ins Auge fällt. Wir haben Glück und dürfen den malerischen See bei bestem Wetter genießen. Einzigartig ist die türkisgrüne Farbe. Diese entsteht durch abgelagerten Kalkstein, der auf dem Grund des Sees liegt und vom Sonnenlicht reflektiert wird.

Zusammen mit der Bergkette der Gray Ridge Mountain im Hintergrund ergibt das ein traumhaftes Landschaftspanorama. Der Emerald Lake liegt direkt am South Klondike Highway und bietet am Rand der Straße ausreichend Parkplätze. Mutige können auf einem Hügel an der gegenüberliegenden Straßenseite ein noch besseres Foto vom See knipsen. Uns reicht der Ausblick vom Parkplatz und fahren weiter. Einmal im Yukon mit dem Kanu zu paddeln, das ist unser Traum. In der Nähe gibt es am Spirit Lake ein Wilderness Resort, das Kanus vermietet.

In der Nähe gibt es am Spirit Lake ein Wilderness Resort, das Kanus vermietet. Der Laden kommt für uns wie gerufen. Wir muten uns zu, mit einem Kanu zurechtzukommen. Also mieten wir eins zu einem akzeptablen Preis von nur 35 Dollar für ein paar Stunden. Die Inhaber meinen allerdings, dass der Spirit Lake heute zu viel Strömung mit sich bringe und wir nicht zurück paddeln können. Uns wird ein besserer Vorschlag gemacht. Anstelle des Spirit Lake wird uns der Emerald Lake empfohlen. Eigentlich ist das eine tolle Idee, wenn da nicht ein kleiner

Haken wäre. Wie kommt das Kanu zum See? Sollen wir das Kanu selbst transportieren, etwa mit unserem Truck Camper? Unser Vorhaben soll auch daran nicht scheitern. Wir fangen an, zu handeln und legen 20 Dollar oben drauf für den Transport. Uns wird von einem Angestellten das Boot auf einen Pickup geladen und zum See gefahren. Danach geht alles ganz schnell voran. Bevor wir unser Abenteuervorhaben realisiert haben, sitzen wir bereits im Kanu mitten auf dem Emerald Lake.

Here we go, lautet unser Kanuschrei! Wir haben Glück und dürfen den malerischen See bei bestem Wetter erkunden. Kaum haben wir Seemitte erreicht, ändert sich schlagartig die Wasseroberfläche. Wellen kommen auf! Das Kanu fängt an, kräftig zu schaukeln. Irgendwie brodelt es in unseren Gedanken, dass es wohl doch keine gute Idee war. Besonders, weil wir kaum Erfahrungen im Kanufahren gesammelt haben. Sev wird nervös. Nik übernimmt das Kommando und paddelt allein weiter, um das Gleichgewicht des Bootes zu halten. In diesem Moment müssen wir an Personen aus unserem Bekanntenkreis denken, die mit einem Kanu auf einem See gekentert sind.

 

So etwas müssen wir unbedingt vermeiden, schließlich haben wir unsere komplette Fotoausrüstung an Board. Unsere Nussschale schaukelt so heftig, dass wir versuchen, umzukehren. Das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Nach mehreren Versuchen gelingt uns nach einer größeren Welle das schier Unmögliche. Danach wird es stiller um uns. Ohne Anzeichen von Hysterie paddeln wir mit voller Kraft zurück zum Südufer des Sees. Hoffentlich haben die Bustouristen am Parkplatz des Sees nichts von unserer Seenot bemerkt. Wenn der Wind zwischen den hohen Bergen auf den See fällt, wird eine unglaubliche Geschwindigkeit aufgebaut.

 

Die Winde und Strömungen des Sees werden unberechenbar. Zurück im seichten Wasser bleiben wir fortan nur noch in der Nähe des Ufers. Die Zeit auf dem See vergeht wie im Flug. Jetzt beschäftigt uns nur noch eine Frage. Wie kommen wir wieder raus aus dem Kanu? Nik hat selbst dafür eine Lösung und holt mit dem Paddel kräftig aus, um an Geschwindigkeit zuzulegen. Mit voller Fahrt voraus treiben wir zur gleichen Stelle, an der wir gestartet sind. Nach einem starken Knistern und einem kräftigen Rums haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Unbeschadet und trocken steigen wir aus dem Boot. Dieses Erlebnis werden wir so schnell nicht vergessen.

Carcross Desert – die Wüste lebt

Unser nächster Fotostopp liegt 10 Kilometer weiter südlich, an Kanadas einziger Wüste. Die 260 Hektar große Carcross Desert liegt ebenfalls direkt am South Klondike Highway und wird gerne als weltweit kleinste Wüste bezeichnet. Die Sanddünen sind die letzten Überreste eines Gletschersees aus der Eiszeit. Übrig geblieben sind nur die Dünen, die sich bis hierher verteilt haben. Wir nutzen die Gelegenheit für eine Wanderung in die kleine Wüste. Das schöne im Yukon Territorium ist, das man fast alle Sehenswürdigkeiten allein genießen kann. Vereinzelte Touristen erkennt man schnell am Wohnmobil.

 
 

Carcross – das idyllische Paradies im Yukon

Ein Höhepunkt folgt dem anderen. Wir sind an unserem Tagesziel Carcross angekommen. Den lustigen Namen verdankt der Ort den Karibuherden, die hier auf ihren Wanderungen vorbeizogen. Der Ortsname ist eine Verkürzung von „Caribou Crossing“. Allein die Lage zwischen dem Nares- und Bennet Lake und der Berglandschaft ist beeindruckend. Wir lassen den Truck-Camper stehen, um Carcross per Fußweg zu entdecken. Man fragt sich, wer wohl in den alten Hütten gelebt hat. Zu den bekanntesten Gebäuden gehört der Bahnhof und

der Krämerladen „Matthew Watson´s General Store“. Die Souvenir- und Snackshops hinter dem Bahnhof gehören zu einem touristischen Highlight, der bekannten White Pass & Yukon Route Railway. Zahlreiche Kreuzfahrttouristen kommen mit dem Zug von Skagway, Alaska nach Carcross, Yukon, um die legendäre White Pass & Yukon Route zu erleben, die heute als Museumsbahn dient.

Beim Besuch der „Historic Downtown“ fühlt man sich sofort in die Vergangenheit versetzt und verspürt ein wenig das Flair einer Geisterstadt.

In der Zeit des Goldrausches wurde die Bahnverbindung zu Hauptverkehrsader um die Menschen und Güter in den Yukon zu bringen. Zum Glück sind in Carcross bereits alle Zugtouristen auf dem Rückweg nach Skagway.

Am schönsten ist der Blick auf die umliegenden Seen. Auf der einen Seite des South Klondike Highway in Carcross schaut man auf den Nares Lake, einen verlängerten Arm des Tagish Lake und auf der anderen Seite lädt ein schöner

Sandstrand am Bennet Lake zum Verweilen ein. Der Bennett Beach und das Bennett Viewing Deck, eine Holzterrasse in Form einer Aussichtsplattform, finden wir einfach nur toll. Über den Verbindungsarm beider Seen führt

nur eine Eisenbahn- und Fußbrücke. Unterwegs entdecken wir einen abgestellten Unimog mit deutschem Kennzeichen. Diese Touristen haben im Gegensatz zu uns wohl noch viel Größeres vor.

Carcross Grocery & RV Park – Camping mit Seeblick

Uns gefällt Carcross so gut, dass wir über Nacht bleiben, um die Landschaft zu genießen. Am Ortseingang bietet sich der Carcross Grocery & RV Park dafür perfekt an. Ein Stellplatz steht uns zur freien Auswahl, weil der Campingplatz kaum belegt ist. Die sanitären Anlagen sind zwar in einem Container untergebracht, dafür haben wir diese fast für uns allein zur Verfügung. Alle nötigen Anschlüsse, wie Frischwasser, Strom und Dumping befinden sich direkt am Stellplatz. Die Lage mit Blick auf den Nares Lake ist umwerfend. Gemütlich lassen wir den Abend beim Grillen ausklingen. Die Sonne geht es erst nach Mitternacht unter, deshalb hat man das Gefühl, dass der Tag endlos sei. Gegen die Einsamkeit haben wir zur Unterhaltung ein USB-MP3-Radio mitgebracht. Einen Fernseher gibt es im Camper nicht, zumindest nicht in unserem. Auch die Internetverbindungen sind mehr als schlecht. Meistens reicht es gerade für ein paar Nachrichten oder den Wetterbericht. Wer die totale Einsamkeit sucht, ist hier genau richtig.

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