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Dawson City Reisebericht

Dawson City Reisebericht

64° 3′ N, 139° 25′ W

Dawson City – Goldgräbernest in Kanadas Wildnis

Ein neuer Tag bricht an. Langsam rollen mit unserem Truck-Camper durch die Straßen, bis wir im Zentrum einen Parkplatz gefunden haben. Der Himmel ist wolkenfrei und die Sonne ist um diese Zeit schon stark. Sie versorgt uns mit neuer Energie. Wir befinden uns in der berühmtesten Stadt des Goldrausches. Dawson City ist ein legendärer Ort auf unserer Reise, der allein von seiner Geschichte lebt. Das verschlafene Nest war damals eine Boomtown mit über 40 tausend Einwohnern.

Ein San Francisco des Nordens, mit vornehmen Hotels, Restaurants und Tanzpalästen. Es wurde Tag und Nacht gefeiert. Die Saloons und Spielhallen hatten durchgehend geöffnet. Heute ist Dawson City eine verträumte Museumsstadt. Aus der Zeit des Goldrausches sind nur noch die windschiefen Häuser übrig. Der Lockruf des Goldes kann man noch heute förmlich spüren. Sie hat ihren Charme bewahrt und verzaubert uns mit einem historischen Stadtkern. Es ist ein tolles Gefühl, hier zu sein!

Dawson City liegt am Ufer des Yukon River und an der Mündung des Klondike River. Eine Promenade führt am Rand des Flusses entlang, unmittelbar neben der Front Street.

Bis heute gibt es keine asphaltierten Straßen. Hölzerne Gehwege sorgen dafür, dass man nicht im Schlamm versinkt. Auf einem Platz wird Livemusik von verschiedenen Bands gespielt,

die zum Dawson City Music Festival gehören, das an diesem Wochenende stattfindet. Zahlreiche Besucher sind dafür angereist. Es herrscht eine tolle Stimmung in der Stadt.

Der Himmel zeigt sein schönstes Blau und die Sonne knallt uns bei 23° Grad auf den Kopf. Mit so einem warmen Sommertag haben wir nicht gerechnet. Es ist Zeit für eine Erfrischung. Mit einem kühlen Bier der Yukon Brewing Company und einem frischen Orangensaft lassen wir im Billy Goat´s Pub die Beine baumeln.

Fast könnte man vergessen, dass man sich im hohen Norden von Kanada befindet. Es gibt noch viel zu sehen, deshalb machen wir eine Entdeckungsreise durch die Straßen der Goldgräberstadt. Man fühlt sich dabei wie in einem Freilichtmuseum. Viel verändert hat sich bis heute anscheinend nicht.

SS Keno – Wahrzeichen am Yukon River

Als Nächstes steht ein Besuch der SS Keno an, die wir zum ersten Mal besichtigen wollen. Wir müssen noch etwas warten, bis der historische Schaufelraddampfer seine Pforten öffnet. Empfangen werden wir von der netten Gabrielle, einer Mitarbeiterin von Canada Parks, die uns durch das Schiff führt.

Man merkt schnell, dass Gabrielle deutscher Abstammung sein muss, so fließend und fehlerfrei ist ihre deutsche Aussprache. Die SS Keno ist zwar nicht so imposant wie die SS Klondike in Whitehorse, aber ein Besuch ist für uns Pflicht, gerade weil es unser zweiter Besuch in der Stadt ist.

Das Wahrzeichen von Dawson City wurde einst 1922 gebaut, um Silbererz aus den Minen von Mayo und Keno zu befördern. Erst seit 1960 steht die SS Keno an ihrem heutigen Platz am Ufer des Yukon River auf einem Trockendock. Eine Fahrt auf dem Schaufelraddampfer war für die Reichen Abenteuer und Vergnügen zugleich.

Allerdings war die Dampferfahrt nicht ungefährlich. Der Yukon River ist voller Stromschnellen und tückischer Felsbrocken. Nach der Führung erzählt uns Gabrielle, dass sie ursprünglich aus Québec stammt und ein Kind deutscher Einwanderer sei. Seit siebzehn Jahren lebe sie in Dawson City.

Midnight Dome – Rundblick über Dawson City

Heute wollen wir hoch hinaus. Geplant ist ein Besuch des Midnight Dome, ein Aussichtspunkt über Dawson City. Es ist bereits Mittag als wir auf die Dome Road abbiegen, um auf die Spitze des Hügels zu fahren. Außer uns ist kaum jemand auf der Straße unterwegs. Schon nach 15 Minuten sind wir oben angekommen. Rechtzeitig, bevor sich die Sonne gegen uns dreht. 

Wir genießen einen traumhaften Rundblick über Dawson City und die Mündung des Klondike River in den Yukon River. Der Blick gefällt uns noch besser als von der Sunnydale Road, der anderen Seite des Flusses. Auch das Band des Top of the World Highway ist gut zu erkennen.

Auf der Spitze steht eine sehr große Holzbank, die anscheinend die Dimension der Landschaft demonstrieren soll. Wir haben Glück, denn die gehört uns heute Morgen ganz allein. Es ist zwar nur eine Sitzbank, aber die Lage im Norden von Kanada ist eben etwas ganz besonders,

für uns jedenfalls. Ein kanadischer Tourist fragt, ob er ein Foto von uns machen darf. Das Angebot nehmen wir gerne an. Wie ihr seht, muss man den Midnight Dome nicht unbedingt bei Nacht erlebt haben. Im Anschluss geht’s wieder herunter in die Stadt.

Dredge No. 4 – Goldbagger aus der Zeit des Goldrausches

Direkt vom Klondike Highway biegen wir in die Bonanza Creek Road ab. 14 Kilometer folgen wir der Vergangenheit des Goldrausches. Der Lockruf des Goldes ist leiser geworden. An gewissen Stellen findet man noch heute Gold. Mit schwerem Gerät wird in der Umgebung immer noch Gold geschürft.

Rund um Dawson wurde bereits jeder Fleck durchgewühlt. Am Ende der Straße liegt unser erstes Ausflugsziel für heute. Es ist die historische Dredge No.4. Der Wasserbagger war einer der größten, die im Yukon zum Einsatz kamen. Nach dem der Goldrausch einsetzte, baute man die ersten Bagger.

Die Dredge No.4 schaffte in Spitzenzeiten mehr als 800 Unzen Gold an einem einzigen Tag. Im Bonanza Creek ist der Bagger erst viel später gelandet. Heute dient dieser frisch restauriert als historische Sehenswürdigkeit und ist vor dem natürlichen Hochwasser geschützt.

Auf den Spuren Jack Londons

Im Zentrum besuchen wir einen ganz besonderen Ort. Es ist das Museum oder besser ausgedrückt eine Nachbildung von Jack Londons Hütte bei Stewart Island, dem Schriftsteller, der wohl die bekanntesten Erzählungen über die Ära des Goldrausches lieferte. Hier ließ sich einst Jack London faszinieren. Er versuchte sich kurzfristig als erfolgloser Goldsucher im Yukon.

Nach seiner Rückkehr nach Kalifornien wurde er vor allem durch seine Geschichten und Erzählungen vom harten Leben einfacher Menschen zum Bestsellerautor. Noch heute wird in den alten Claims bei Dawson City nach Gold gesucht. Das gewonnene Gold im Wert von vielen Millionen Dollar ist ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor Kanadas.

Diamond Tooth Gerties Gambling Hall – Cancan Tanz pur

Mit den Taschen voller Geld gehen wir zum schönsten Teil des Tages über. Kleiner Scherz am Rand. Uns erwartet eine Abendshow in der Diamond Tooth Gerties Gambling Hall. Im Gambling Casino von Diamond Tooth Gerties wird noch immer gespielt und bunt gekleidete Cancan-Tänzerinnen schwingen nebenbei ihre nackten Beine.

Es war seinerzeit das erste Spielkasino im hohen Norden. Es gab reiche und Verlierer, die hier Ihr Geld verprassten. Heute fließen die Einnahmen des non Profit Unternehmens komplett in die Gemeindekasse. Wer will kann sein Glück beim Pokern und beim Black Jack versuchen.

Die Eintrittskarte kostet nur 10 Dollar pro Person und ist das ganze Jahr über gültig. Die Cancan-Shows werden bis Mitternacht dreimal angeboten. Man fühlt sich dabei sofort in die alte Zeit zurückversetzt. Für uns bleibt der Besuch der Gambling Hall ein unvergessliches Erlebnis.

Downtown Hotel – Goldrausch-Stimmung inklusive

Etwas Außergewöhnliches wird im Downtown Hotel geboten. Hier bekommt man im Stil der Jahrhundertwende gestalteten Saloon ein „Sourtoe Cocktail“. Der skurrile Drink besteht aus einem im Whiskyglas befindlichen menschlichen Zeh, der einem Goldsucher abgefroren ist.

Um Ehrenmitglied der Bar zu werden, muss man diesen beim Trinken mit den Lippen einmal berührt haben. Der Spaß ist für zehn Dollar zu haben. Allein bei dem Gedanken allein wird uns schon übel. Echte Goldrausch-Stimmung kommt dabei garantiert auf.

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