Sterling Highway – Elchtest inklusive
Ein neuer Tag bricht an. Im Vergleich zu den letzten Nächten haben wir heute ausgeschlafen. Brr! Es ist sehr kühl in unserem Camper, obwohl die Heizung mehrmals in Betrieb war. Jedenfalls wird man jeden Morgen daran erinnert, dass es in Alaska auch kalt sein kann. Langsam verlassen wir Homer und steuern unseren Truck Camper zurück auf den Sterling Highway Richtung Norden. Unser nächstes Etappenziel ist Seward, das sich genau auf der anderen Seite der Kenai Halbinsel befindet.
Kaum haben wir den Ort verlassen, springt ein großer Elch vor uns über die Straße. Zum Glück können wir dem Tier rechtzeitig ausweichen. Unseren Elchtest haben wir soeben bestanden! Die Tiere werden bis zu 800 Kilogramm schwer. Allein in Alaska gibt es bis zu 150 tausend davon. Trotzdem war es der erste Elch auf dieser Reise. Eine Zeit lang können wir das Wildtier beobachten. Elche sind genauso schnell verschwunden, wie sie gekommen sind. Manchmal gehört eine Portion Glück dazu.
Anchor Point – Vulkanberge bei klarer Sicht entdecken
Eine halbe Stunde später erreichen wir Anchor Point, ein einsames Nest mit nur 1900 Einwohnern nördlich von Homer. Ein Schild am Sterling Highway verweist darauf, dass Anchor Point der westlichste Punkt der Kenai Halbinsel ist. An klaren Tagen wie heute kann man von Anchor Point aus Vulkanberge entdecken. Vor uns befindet sich zur linken Hand der Mount ILiama und zur rechten der Mount Redoubt. Beide Berge ragen über 3500 Meter in den Himmel. Wir haben Glück und dürfen die beeindruckende Aussicht bei schönstem Wetter genießen.
Ninilchik – Spurensuche nach russischen Wurzeln
Von Anchor Point geht’s weiter auf dem Sterling Highway nach Ninilchik. Auf einem Hügel steht eine äußerst fotogene Kirche. Die idyllische Lage am Rand des Cook Inlet spricht für sich. Auf Spurensuche brauchen wir nicht zu gehen, man sieht der Kirche ihre russisch-orthodoxen Wurzeln sofort an. Pelzhändler gründeten Ninilchik im 18. Jahrhundert für ihre Mitarbeiter,
welche die eine Rückreise nach Russland nicht mehr antreten konnten. Als Alaska 1867 von Russland an die USA verkauft wurde, blieben die meisten Einwohner und bilden mit ihren Nachkommen bis heute den Kern der Gemeinde. Zeugnis sind die vielen russischen Namen auf dem Friedhof. Wir sind sehr angetan von der außergewöhnlichen Touristenattraktion.
Kenai – das Herz von Kenai Peninsula
Unsere Route führt weiter nach Kenai, das Herz der Halbinsel. Mit etwa 7000 Einwohnern ist es die größte Gemeinde auf Kenai Peninsula. Der Ort liegt an der Mündung des Kenai River. Bewohner aus ganz Alaska zieht es wegen der Lachsfischerei hierher.
Auch in Kenai waren die ersten Siedler Russen. Sie errichteten mit Fort St. Nicholas einen Handelsposten und im Ort die erste russisch-orthodoxe Kirche auf dem Festland von Alaska. Die Holy Assumption of the Mary mit ihren drei blauen Zwiebeltürmen ist kaum zu übersehen.
Wir finden sie zwar nicht so reizend wie in Ninilchik, aber schön ist sie ebenfalls. In unmittelbarer Nähe steht die St.Nicholas Chapel, die im Blockhausstil erbaut wurde. Mittlerweile sind wir zurück auf dem Sterling Highway. Nach der Zivilisation folgt wieder die Wildnis.
Cooper Landing – Anglerparadies am Kenai River
Nach einer weiteren Stunde unterwegs im Truck Camper erreichen wir Cooper Landing. Es ist eine Ortschaft, die verstreut am Sterling Highway liegt. Wer von Cooper Landing spricht, meint nicht nur den Kenai River, sondern auch den Kenai Lake. Da der Ort für seine Lachse berühmt ist, stehen überall Leute zu angeln, egal ob am Fluss oder am See.
Anscheinend gibt es genügend Fisch für jeden. Das Anglerparadies ist Neuland für uns. In diesen Ort haben wir uns sofort verguckt.
Wenn wir noch mal nach Alaska kommen, werden wir hier mehr Zeit einplanen. Nicht zum Angeln, eher um die Landschaft zu genießen.
Allerdings muss man im Sommer einen Campingplatz rechtzeitig reservieren, so stark ist die Nachfrage.
Seward Highway – Traumstraße der Kenai-Halbinsel
Wir sind auf dem Seward Highway angekommen und machen uns auf dem Weg in die kleine Hafenstadt im Südosten der Kenai-Halbinsel. Trotzdem lassen wir uns es nicht nehmen, Fotos von den Trail Lakes und dem Lower Trail Lake mit seinen tausend Seerosen zu machen. Auf dieser Straße könnten wir den ganzen Tag verbringen. Majestätische Berge, Seen und Gletscher begleiten uns während der Fahrt.