Peterborough – Auf den Spuren von Goodbye Deutschland
Nach dem Aufstehen sticht uns die ländliche Schönheit ins Auge. Unser gemütliches Zimmer hat sogar einen Ausblick auf den Fluss. Das erste Ausflugsziel des Tages ist ein Besuch der aus dem Fernsehen bekannten Bäckerei in Peterborough. Auf den Spuren von Goodbye Deutschland fahren wir zur East City Bakery der Familie Breuer, die nach Kanada ausgewandert ist und ein Geschäft mit deutschen Backspezialitäten eröffnet hat. Alles sieht aus wie in der VOX-Dokusoap, nur der Chef ist heute Vormittag nicht anwesend. Er hat nämlich Feierabend. Die wichtigste Sehenswürdigkeit, eine gigantische hydraulische Schleusenanlage und Wahrzeichen der Stadt haben wir dabei komplett vergessen. Auf dem Weg zum Freeway trauen wir unseren Augen nicht, als wir eine sieben Meter hohe Transformer-Skulptur im Garten eines Hauses stehen sehen. Für einen Moment sah es aus wie in einem Traum. Das wollen wir uns natürlich näher anschauen und wenden, um das Ungetüm etwas näher anzuschauen. Die Inhaber eines ungewöhnlichen Antiquitäten Geschäftes waren so inspiriert von dem Film Transformers, dass sie eine riesige Skulptur aus Getrieben und Autoteilen selbst gebaut haben.
Montréal
Unser heutiges Fahrziel liegt fünf Autostunden weiter nördlich. Es ist Montréal, die Hauptstadt der Provinz Québec. Montréal ist nicht nur die zweitgrößte Stadt Kanadas, sondern nach Paris auch die zweitgrößte französischsprachige Stadt. Die Architektur der Metropole besteht aus einer Mischung alter europäischer und neuer moderner Baukunst. Viele amerikanische Besucher kommen in die Stadt am Sankt-Lorenz-Strom, um sich ein Bild von Europa zu machen. Es ist ein Stück Europa zum halben Preis und ohne Jetlag. Bedeutende Ereignisse von weltweiter Ausstrahlung waren die Weltausstellung Expo 67 und die Olympischen Sommerspiele 1976.
Montréal
Nach einem langen Abend im Restaurant wird heute ausgeschlafen. Der Himmel ist grau, es regnet und die Aussicht auf besseres Wetter rückt in weite Ferne. Bei einem Kaffee bei Starbucks lernen wir eine nette Dame aus Viktoria kennen. Sie ist auch zum ersten Mal in Montréal und möchte ein bisschen von der französischen Kultur kennenlernen. Im Gespräch erfahren wir unter anderem viel über Vancouver Island. Bevor es weitergeht werden noch schnell die Mailadressen getauscht.
Place Jacques-Cartier
Nach einer Weile erreichen wir die Place Jacques-Cartier, einen Platz in der Altstadt von Montréal. Benannt wurde der Platz nach Jacques Cartier, einem französischen Entdecker und Seefahrer. Der verkehrsberuhigte Platz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, mit Blumen- und Kunstmärkten, Straßenkünstlern sowie zahlreichen Restaurants. In der Mitte des Platzes steht ein Denkmal in Form einer Säule, das zu Ehren des britischen Admirals Nelson errichtet wurde, der Neufrankreich erobert hatte. Auf dem Boden werden Konturen sichtbar, die den Verlauf ehemaliger Stadtmauern aufzeigen. Vom Platz führt eine Straße mit viel Gefälle hinunter bis zum alten Hafen. In dem historischen Stadtteil befindet sich unter anderem das Hotel de Ville, das Rathaus Montréals.
Notre-Dame von Montréal
Auf der Ostseite des Place d'Armes ragen die Türme der Notre-Dame Basilika in den Himmel. Die römisch-katholische Kirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet und ersetze eine kleine Holzkapelle. Unter der gotischen Fassade verbirgt sich ein prachtvolles Kirchenschiff. Das Innenleben der Basilika wurde dem Vorbild der Sainte-Chapelle in Paris nachempfunden. Für uns ist die frankokanadische Kirche mit dem wunderschönen Sakralraum das Schönste, das Montréal zu bieten hat. Der Eintritt von fünf Dollar pro Person ist allemal wert.
Québec City
Die Stadt Québec City liegt etwa drei Autostunden nördlich von Montréal und ist das letzte Ziel unserer Reise. Das Wetter ist zwar miserabel aber ohne Québec City gesehen zu haben, können wir nicht nach Hause fliegen. Gegen Abend erreichen wir die Stadt über eine Brücke des Sankt-Lorenz-Stroms. Der erste Eindruck, den die Stadt mit dem Chateau Frontenac bei uns hinterlässt, ist eine Ernüchterung. Wegen der qualmenden Fabrikschornsteine am Straßenrand erkennt man die Altstadt Québecs erst auf den zweiten Blick. Gebucht haben wir das N-Hotel, das sich am nördlichen Stadtrand befindet. Die Zimmer erinnern an ein Designhotel und sind relativ neuwertig.