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Valdez Reisebericht

Valdez Reisebericht

61° 8′ N, 146° 21′ W

Valdez – die kleine Schweiz am Prince William Sound

Der kleine Ort befindet sich im Herzen einer Bucht. Aufgrund der umliegenden Bergwelt mit den vielen Gletschern wird die Stadt auch gerne als „Little Switzerland“ bezeichnet. Wir sind nicht ohne Grund hier hergekommen. Valdez ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Schiffstour zum Columbia Gletscher und zu der Tierwelt des Prince William Sound. Die letzte Nacht war kalt und regnerisch.

Deshalb hatten wir die Heizung gleich mehrmals in unserem Truck-Camper benutzt. Das liegt wohl daran, dass die kleine Hafenstadt Valdez von mächtigen schneebedeckten Bergen umgeben ist. Die Regenwolken haben sich verzogen. Die Fjordlandschaft im Süden Alaskas zeigt sich wieder im Licht der Sonne. Nach der Dusche stärken wir uns mit einem guten Frühstück, bevor es zu Fuß zum Hafen von Valdez geht.

Leinen los – volle Fahrt voraus im Prince William Sound

Heute wollen wir an Board der Lu-Lu Belle das Krachen eines kalbenden Gletschers hören und Sichtungen von Walen und Seeottern erleben. Auf dem Weg zum Schiff prasselt uns plötzlich ein kräftiger Regenschauer auf die Köpfe. Auch wenn das Wetter wechselhaft ist, kann das unserer guten Laune wenig anhaben. Bevor es an Board geht, gibt uns Kapitän Fred noch eine Einweisung über das Schiff.

Es gibt sogar eine beheizte Toilette und eine Snackbar für den kleinen Hunger. Der erste Weg führt direkt zum Unterdeck, wo wir auf einer gemütlichen Sitzbank mit Tisch Platz nehmen. Uns gegenüber sitzen ebenfalls Touristen aus Deutschland. Es sind Ragnhild und Jörg, mit denen wir schnell ins Gespräch kommen. Beim Austausch über die vielen Alaska Reiseerlebnisse vergeht die Zeit wie im Flug.

Mit voller Fahrt voraus verlassen wir den Hafen von Valdez und ziehen vorbei an zahlreichen Fischkuttern, die ihre Schleppnetze zum Fischfang hinter sich herziehen. Plötzlich stoßen wir auf eine Gruppe Seeotter, die sich gemütlich auf dem Rücken im Wasser treiben lässt. Dabei halten sie ihre Pfoten wie bei einem Gebet zusammen. Der Anblick der Meerestiere erfreut uns so sehr, dass wir uns fragen, wer eigentlich wen beobachtet. Wenig später meldet Kapitän Fred eine Walsichtung und stoppt den Motor. Schnell eilen wir auf das Oberdeck, um den Buckelwal aus der Nähe zu sehen. Minutenlang herrscht große Stille an Board, bis der Wal wieder auftaucht. Plötzlich ist er unmittelbar vor uns und zeigt sich gleich mehrmals, bevor er wieder in die Tiefe abtaucht.

Einige Gäste schreien vor Begeisterung. Ununterbrochen hört man das Klicken der Fotoapparate. Allein der Anblick eines Wales und seiner Schwanzflosse, der Fluke ist überwältigend. Kaum hat sich das Schiff sich in Bewegung, gesetzt folgt schon die nächste Tiersichtung. Am Ufer einer Insel sitzt ein Weißkopfseeadlerpaar auf dem Ast eines Baumes. Wenig später hören wir das Gebrüll lauter Seelöwen, die zu Hunderten am Rand einer felsigen Küste über, unter und nebeneinanderliegen. Seelöwen sind gesellige Tiere und ihre Sonnenplätze heiß umkämpft. Die Stärkeren schubsen die Schwächeren einfach ins Wasser. Auf einer Nachbarinsel manövriert unser Kapitän sein Schiff an den Rand einer Höhle. Die Felsen sind zum Greifen nah, sodass wir Papageitaucher vom Ufer aus beobachten können.

Columbia Gletscher – Höhepunkt unserer Alaska Reise

Jetzt folgt das Highlight der Tour. Vor uns ergießt sich in einer Bucht der mächtige Columbia Gletscher. Eisblöcke sammeln sich in einem riesigen Eisfeld. Wer geglaubt hat an diesem Sommertag im Prince Willam Sound auf Handschuhe und Mütze verzichten zu können, der wird eines besseren belehrt. Es fühlt sich an, als hätte jemand die Gefriertruhe geöffnet.

Kurz vor dem Ziel reduziert Kapitän Fred die Geschwindigkeit seines Schiffes. Wir befinden uns mitten im Treibeis des Gletschers. Von nun an ist Vorsicht geboten. Die über 900 Meter lange und 50 Meter hohe Eiswand schimmert in verschiedenen Blautönen. Der Anblick ist einfach unbeschreiblich. Je weniger Sauerstoff im Eis enthalten ist, desto blauer leuchtet es. Alle Gäste befinden sich mittlerweile auf dem Oberdeck. Unmittelbar vor dem Columbia Gletscher stellt der Kapitän den Motor ab und lässt sein Schiff treiben. Er erklärt uns, dass nur sein Schiff so nah an den Gletscher heranfährt, weil es zugleich ein Eisbrecher ist. Wären wir mit Stephens Cruise gefahren, dann wäre der Abstand bedeutend größer gewesen. Plötzlich fängt es in der Eiswand an zu krachen wie bei einem Feuerwerk. Große Teile brechen ab und stürzen ins Wasser.

Das sogenannte Kalben des Gletschers ist so heftig, dass dabei eine große Welle ausgelöst wird. Wir haben Glück und dürfen dieses Spektakel gleich mehrmals beobachten. Jeden Tag schiebt sich das Eis bis zu zwei Meter ins Meer und ist damit einer der schnellsten Gletscher Nordamerikas. Mittlerweile ist das Schiff vom Eis eingeschlossen. Kapitän Fred legt den Rückwärtsgang ein und schiebt alles weg, was ihm im Weg herumschwimmt. Trotz mitgebrachter Handschuhe und Mützen wärmen wir uns während der Rückfahrt im Unterdeck auf und bleiben auch dort. Uns hat der Ausflug gefallen und können die Tour mit der Lu-Lu Belle jedem weiterempfehlen. Gegen 19 Uhr trifft das Schiff im Hafen von Valdez ein. Kapitän Fred und seine netten Mädels, die übrigens auch deutsch sprechen, waren tolle Gastgeber.

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