Klondike Highway – auf den Spuren des Goldrausches
Unsere Reiseroute führt von Carmacks in den Süden des Yukon Territorium. Das schöne Wetter hält an. Ein See nach dem anderen folgt, die sich alle in unterschiedlichen Farben präsentieren. An den Twin Lakes legen wir eine Pause ein. Auf diesem Teil der Erde hat die Natur den Tourismus noch im Griff und nicht umgekehrt. Es gibt sogar einen Campingplatz mit Holztischen, Feuerstellen und Toiletten.
Wie herrlich! Viel zu beschreiben gibt es nicht, da sprechen Bilder mehr als Worte. Wehmütig beschließen wir, weiter zu fahren. Straßenbaumaßnahmen folgen ununterbrochen und stellen mit ihren großen Schlaglöchern eine Herausforderung für jeden Autofahrer dar. Ob Schotter oder Asphalt, unser Navi hält die Straße für eine Off-Road-Piste. Näher kann man der Wildnis nicht sein!
Yukon Christmas Tree – Weihnachtsbaum der Wildnis
Während der Fahrt macht Nik eine Entdeckung. Am Rand des Klondike Highway fängt es plötzlich heftig an, zu glitzern. Die Kraft des Sonnenlichts verstärkt das Phänomen. Was mag das wohl sein? Dann traut er seinen Augen nicht, als ein Nadelbaum mit Weihnachtskugeln zum Vorschein kommt. War das wirklich echt?
Als Sev auf dem Beifahrersitz davon erfährt, denkt sie an ein Übermüdungsproblem. Es versteht sich von selbst, dass Nik sich das nicht zweimal sagen lässt und an der nächstmöglichen Stelle umkehrt, um den Christmas Tree etwas näher zu betrachten. Jetzt kommt selbst Sev kaum aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Fox Lake – entspanntes Picknick am See
Es geht immer weiter in Richtung Süden. Zwei Stunden später erreichen wir mit unserem Truck Camper den Fox Lake, der unmittelbar am Klondike Highway liegt. Der See kommt uns zur Mittagspause wie gerufen. Ein Parkplatz direkt am Ufer lädt zum Verweilen ein.
Die Zweisamkeit beim entspannten Picknick ist allerdings nur von kurzer Dauer. Wir bekommen Besuch von einem Einwohner Yukons, der sein Kanu zu Wasser lässt, um auf dem See angeln zu gehen. Die Kulisse könnte dafür kaum schöner sein. Beim Zusehen kommt bei uns ein Gefühl von Neid auf.
Yukon Wildlife Preserve
Kurz darauf machen wir einen Abstecher in die Tierwelt des Yukons, das Yukon Wildlife Preserve. Wenn die Tiere nicht zu uns kommen wollen, dann kommen wir eben zu ihnen. Bei dem Wildreservat handelt es nicht um einen Zoo, sondern um ein Schutzgebiet für die Tierwelt des Yukons. Am Eingang hat man die Möglichkeit, das Reservat entweder zu Fuß oder per Bus zu erkunden. Der Eintritt kostet dafür nur 15 Dollar anstatt 22 Dollar.
Wir sind heute aber zu faul, den 5 Kilometer langen Rundweg durch das Gelände zu laufen und lassen uns lieber bequem mit dem Bus chauffieren. Eine Mitarbeiterin, die sich eigentlich schon im Rentenalter befindet, kennt sich bestens aus und erklärt uns ausführlich die einzelnen Tierarten.
Während des Rundkurses bekommen wir einige davon zu sehen. Darunter sind Polarfüchse, Elche, Wapitihirsche, Luchse, Erdhörnchen, Moschusochsen, Bisons, Karibus, Schneeziegen, Dall- und Dickhornschafe. Für uns hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt.
Wheel House Restaurant – Abschiedsdinner nach Yukon Art
Unser Aufenthalt im Yukon neigt sich langsam dem Ende zu. Am letzten Abend der Reise wollen wir aber nicht selbst kochen. Wir gönnen uns ein außergewöhnliches kulinarisches Erlebnis mit einem Abschiedsdinner nach Yukon Art. Das beliebte Restaurant Klondike Rib and Salmon im Zentrum der Stadt ist leider hoffnungslos überlaufen.
Nach einer Alternative müssen wir nicht lange suchen. Das Wheelhouse Restaurant ist eine gute Wahl. Das Restaurant befindet sich in dem Gebäude der Waterfront Station unmittelbar am Yukon River. Wir sind die einzigen Gäste mit einem Wohnmobil. Im Lokal herrscht eine Atmosphäre aus der Zeit der Schaufelraddampfer.
Das Ambiente ist wirklich gelungen. Als Hauptgericht gibt es Schweinemedaillons im Speckmantel, einfach fabelhaft. Dazu darf ein echtes Yukon Bier nicht fehlen. Besonders als Camper genießt man es umso mehr,
an einem gedeckten Tisch zu sitzen. Es ist ein perfekter Abschluss! Mit Wehmut und Freude lassen wir unsere Erlebnisse in Alaska und Yukon Revue passieren. Als wir die Rechnung anfordern, ist es schon sehr spät.